Psychologischer Dienst Standort Deutschlandsberg
Die Klinische Psychologie befasst sich – im Sinne der im Rahmen einer ganzheitlichen Behandlung nicht zu vernachlässigenden psychischen Situation von vorrangig aus körperlichen Gründen in ein Akutspital aufgenommenen Patient*innen – mit der Diagnostik, Prävention und Behandlung psychischer Erkrankungen sowie der Förderung psychischer Gesundheit.
Neben der Durchführung psychologischer Tests und Verhaltensanalysen, der daraus resultierenden Erstellung von Diagnosen gemäß internationaler Klassifikationssysteme (DSM-5, ICD-11) sowie der daraufhin erfolgenden Beurteilung der psychischen Belastung, Ressourcen und Fähigkeiten einer erkrankten Person werden in der Arbeit mit dieser Interventionsmethoden verschiedener Therapieansätze (kognitiv, tiefenpsychologisch, systemisch oder humanistisch begründet) angewendet und unterschiedliche Erkrankungen (z.B. Angsterkrankungen, Depressionen, akute Belastungsreaktionen, Anpassungsstörungen) behandelt. Auf diese Weise werden Resilienz und psychische Gesundheit der Patient*innen gestärkt. Darüber hinaus erfolgen Beistand in akuten psychischen Krisen (Suizidalität, Trauma, Trauer), die Bereitstellung von Soforthilfe und stabilisierenden Maßnahmen sowie die psychologische Unterstützung in Form von Beratungen (auch von Angehörigen und nahestehenden Personen) v.a. bei Lebensfragen und familiären Konflikten.
Die Palliativpsychologie beschäftigt sich, als Teilgebiet der Klinischen Psychologie, auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse spezifisch mit Herausforderungen am Lebensende. Sie beinhaltet die psychologische Beratung, Unterstützung und Entlastung von Menschen mit lebensbegrenzenden Erkrankungen und deren Angehörigen / Nahestehenden. Körperliche Symptome, psychische Belastungen, spirituell-existenzielle Fragestellungen, Probleme im sozialen Umfeld können so besser bewältigt werden. Ziele sind Linderung, Rückhalt, Sicherheit sowie Stärkung und Förderung von Lebensqualität, Ressourcen, Würde und Lebenssinn.
Patient*innen werden bei der emotionalen Verarbeitung der Diagnose einer lebenslimitierenden Erkrankung unterstützt, das Akzeptieren der Erkrankung und der Umgang mit Sterben, Tod und Verlust gefördert und an existenziellen Fragen (Sinnsuche, Lebensbilanz, spirituelle Aspekte) gearbeitet. Psychologische Hilfestellung bei der Bewältigung von Ängsten, Depressionen, Schmerzen oder anderen belastenden Symptomen wird geboten, und Entspannungsverfahren zur Reduktion von Stress und Unruhe werden eingesetzt. Angehörige / Nahestehende werden begleitet und entlastet, indem sie im Umgang mit der Krankheit und dem bevorstehenden Verlust unterstützt werden, Hilfe bei der Verarbeitung von Trauer und dem Aufbau von Bewältigungsstrategien erhalten und zur gelingenden Kommunikation und Interaktion mit der unheilbar kranken Person beraten werden.
Die Palliativpsychologie arbeitet eng mit dem interdisziplinären Team aus Ärzt*innen, Pflegepersonal, Sozialarbeit, Physiotherapie, Diätologie, Seelsorge zusammen, unterstützt bei ethischen Fragestellungen, wie etwa Behandlungsbegrenzung, und fördert einen offenen und empathischen Kontakt auf Augenhöhe zwischen Patient*innen, Angehörigen / Nahestehenden und Gesundheitspersonal.
Kontakt:
Mag. Monika Koch
MMag. Katharina Kurasch, MA
Psychologischer Dienst Standort Bad Radkersburg und Standort Wagna
Die psychologische Betreuung der stationären Patienten in diesen Häusern dient der Unterstützung im Heilungsprozess und in der Krankheitsverarbeitung sowie der Gesundheitsförderung.
Die Klinisch- psychologische Unterstützungsangebote richten sich an Menschen in psychischen Extremsituationen (z.B. nach schweren Diagnosen), bei akuten psychischen Belastungsreaktionen (z. B. bei Angstzuständen), unterschiedlichen seelischen Krisen (z. B. bei langem Krankenhausaufenthalt) und psychischen Erkrankungen.
Das Ziel der gesundheitspsychologischen Arbeit ist die Förderung und der Erhalt von psychischer und physischer Gesundheit. Sie umfasst die Informationsvermittlung bei individuellen Gesundheitsrisiken (z.B. bei chronischen Anforderungen), das Erarbeiten individueller Strategien zur Lebensstilveränderung (z. B. Raucherentwöhnung) und effektiver Bewältigungsmechanismen (z. B. Entspannungsübungen) sowie die Thematisierung einer gesunden Alltagsgestaltung (z. B. regelmäßige Erholungsphasen) in unterschiedlichen Lebenssituationen.
Die Formulierung weiterer Therapieverschläge und die Empfehlung von gezielten nachfolgenden psychologischen Behandlungsmaßnahmen im extramuralen Bereich stellen einen weiteren wichtigen Beitrag in der optimalen Patientenbetreuung dar. Die vertraulichen psychologischen Gespräche („Verschwiegenheitspflicht“) erfolgen in der Regel in Einzelsitzungen.
Auch Angehörige der Patienten der Häuser haben die Möglichkeit Beratungsgespräche in Anspruch zu nehmen.
Kontakt:
Mag. Anke Achatz